#betblog – “Leben mit dem Bildschirm”

In den letzten Monaten im Home Office ist mir zum ersten Mal bewusst geworden, wie viel Zeit meines Tages ich vor einem Bildschirm verbringe:
Wenn ich arbeite, sitze ich an meinem Schreibtisch vor dem Computer und klicke mich durch meine Aufgaben und für die Uni arbeite ich Folien durch und notiere mir die wichtigsten Dinge. Zwischendurch noch die Videokonferenzen mit den Kolleg*innen oder Professor*innen. Zwischendurch auf dem Klo noch kurz den Feed checken oder ein schnelles YouTube-Video schauen, um dann wieder zum größeren Bildschirm zurückzugehen. Ist der Arbeitstag vorbei, geht es vor den Fernseher, das Tablet oder das Smartphone. Im Prinzip tausche ich den Arbeits-Bildschirm nur mit dem Freizeit-Bildschirm.


Das ist ganz schön viel Bildschirmzeit jeden Tag. Dieser Gedanke sorgte dafür, dass ich den Isolationsalltag teilweise ganz schön vefluche. Gerne würde ich die Kolleg*innen wieder jeden Tag persönlich sehen oder im vollen Hörsaal sitzen. Mal wieder unter Leute kommen. Ich denke darüber nach, mich für einen Tag abzumelden und alle Bildschirme auszumachen.
Aber würde das helfen? Klar, ich käme zum Lesen, Basteln, Aufräumen und ähnlichem, wäre an diesem Tag aber auch ganz schön einsam.

Irgendwie sind diese ganzen Geräte ja schon von Vorteil. Ich kann mich mit der Familie zum Videochat verabreden und so auch die Tante in der Eifel und den Cousin in England sehen, ohne gleich das Auto anschmeißen oder ein Flugticket kaufen zu müssen. Wir können Montagsmaler oder Tabu spielen, gemeinsam einen Escape Room lösen oder einfach quatschen.
Ich kann zwischendurch Eindrücke meines Tages an Freund*innen senden, wodurch wir am Leben der anderen teilhaben können. Für Informationen muss ich nicht in die Bibliothek gehen (was in letzter Zeit ja auch schwierig sein konnte), sondern mich in die Untiefen des Internets stürzen und erhalte das gesuchte Wissen innerhalb weniger Momente. Und wenn wir mal ganz ehrlich sind verbringe ich auch ohne eine Pandemie vor der Tür freiwillig ganz schön viel Zeit vor diesen Bildschirmen.

Ob Jesus auch Videokonferenzen meinte, als er sagte “Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.”? Wahrscheinlich schon. Man wird ja dann doch kreativ und kommt auf neue Ideen des Zusammenkommens. Und diese Chance lässt Jesus sich bestimmt nicht entgehen.

 

 

Guter Gott,
ich danke dir dafür,
dass ich so viele Möglichkeiten habe,
meine Lieben zu sehen.
Ich bitte dich,
schenke denen, die allein sind,
Gesellschaft und Trost
und sei ganz besonders bei ihnen.
Amen.

 

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert