#betblog – “Aufbruch”
Für mich und meine Partnerin steht gerade ein großer Umzug vor der Tür. Aus zwei eigenen, getrennten Wohnungen wird jetzt eine gemeinsame.
Das bedeutet vor allem erst einmal viel Arbeit: Die ganzen alten Dinge einpacken, neue Möbel anschaffen, Wände streichen, Transporter mieten, Freunde und Verwandte um Hilfe fragen und und und…
Man ärgert sich, weil manche Dinge einfach nicht passen, andere beim Einpacken kaputt gehen und man überlegen muss, wo der ganze Kram von zwei Leuten eigentlich hin soll.
Das ist ganz schön viel Arbeit, ermöglicht aber auch einen neuen Blick auf viele Dinge. Bei jedem Teil, das man in die Hand nimmt, kann man sich noch einmal ganz neu überlegen:
Brauche ich das eigentlich noch?
Warum besitze ich dieses Teil?
Hängen da Erinnerungen dran?
Wo ist eigentlich Platz für dieses Teil?
Ein solches Vorgehen dauert zwar lange, bringt aber auch einiges mit sich. Man packt nur Dinge ein, die man wirklich noch behalten möchte, weil man sie braucht oder schöne Erinnerungen damit verbindet, macht sich seiner Besitztümer bewusst und schwelgt gemeinsam in Erinnerungen.
Und neben all dem Alten, vielleicht Vergessenen, was man wieder entdeckt, bringt dieser Schritt die Möglichkeit für Neues mit sich. Weil man alles gemeinsam neu einrichtet und einräumt, muss man alte Gewohnheiten hinterfragen:
Gehören die Gläser wirklich in den Schrank über der Spüle, nur, weil sie es vorher schon immer waren?
Oder macht man das Ganze nur, weil man es schon seit Jahren gewohnt ist?
Wäre es nicht vielleicht mal Zeit für etwas Neues?
Jesus war auch jemand, der alte Gewohnheiten hinterfragt und neue Gedankenansätze für andere mitgebracht hat. Er stellte sich gegen die Römer, verbreitete Anregungen und war schließlich Vorreiter einer neuen Glaubensrichtung. Viele, die ihn trafen, hinterfragten sich und ihre eigene Geschichte und veränderten etwas, wie etwa Zachäus, der vom gierigen Zöllner zum Wohltäter für Arme wird (Lk 19,1–10).
Vielleicht ist es auch bei dir Zeit, etwas zu verändern…
Guter Gott,
manchmal sind wir festgefahren in unseren Gedanken
und tun Dinge nur aus Gewohnheit.
Hilf uns, aus diesen festen Bahnen auszubrechen,
uns zu hinterfragen und gib uns Mut,
einen neuen Ansatz zu wagen.
Amen
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