#betblog – “außer-gewöhnlich”

Gibt es etwas in unserer Gesellschaft, wo du regelmäßig andere Regeln hast als dein Umfeld?
Wo du dich strikt an Regeln hältst und die anderen nicht?
Oder wo du einfach etwas nicht mitmachst, alle anderen aber schon?

Ich weiß gar nicht, warum mir das zur jetzigen Zeit so auffällt. Oder liegt es daran, dass ich mich durch die Lockerungen in der Corona-Pandemie erst wieder an gesellschaftliche Gepflogenheiten gewöhnen muss.

Innerhalb von sehr kurzer Zeit sind mir drei Situationen zum Thema Alkohol aufgefallen:

  1. Ein Freundeskreis sitzt in der Kneipe. Alle trinken Bier bis auf einen. Der eine wird gefragt: „Wie bist du denn hier?“
    Der Eine: „Mit dem Fahrrad“, darauf der Andere: „Wieso trinkst du denn dann kein Bier?“
    Der Eine: „Schmeckt mir nicht!“
    Der Andere: „Ach, komm, eins geht doch!“
  2. Nach dem Essen wird der Runde von älteren Frauen ein Schnaps vom Wirt angeboten. Eine Frau sagt: „Nein, danke, ich möchte nicht!“
    Die andere Frau: „Ey, der ist umsonst und du spuckst doch sonst auch nicht rein!“
    Darauf die Eine: „Nee, ich habe Herzrhythmusstörung, trinke keinen Schnaps mehr und außerdem gehe ich momentan an Krücken.“
    Die Andere: „Stell dich mal nicht so an. Rhythmusstörungen habe ich auch. Herr Wirt, wir nehmen noch einen!“
  3. Auf einer Familienfeier: Vater: „Da bist du ja endlich. Wieso warst du denn nicht bei der Führung durch die Schnapsbrennerei?“
    Sohn: „Interessiert mich nicht und Schnaps schmeckt mir nicht.“
    Schwager: „Ach, die waren so unterschiedlich, da hätte dir doch schon einer geschmeckt.“
    Sohn: „Nein, danke!“
    Bruder: „Na, dann jetzt aber ein Bier!“
    Sohn: „Nein, danke, es ist doch erst 14 h.“
    Alle: „Jetzt stell dich mal nicht so an. Dein Bier steht schon offen vor dir!“
    Sohn: „Danke nein!“ Und der Sohn blieb nüchtern. Respekt.

Es ist gar nicht so einfach, in solchen oder ähnlichen Situationen bei der eigenen Meinung zu bleiben.

Hier kommt folgendes Video: Marcella Rockefella „Original“

 

In Zeiten, in denen man in Frage gestellt wird oder sich selbst in Frage stellt, ist es gut, wenn man sich an die erinnert, die einem den Rücken gestärkt haben oder immer noch stärken, damit man dann mit erhobenem Haupt weiter durch das Leben gehen kann.

Jesus hat immer wieder gegen die üblichen Regeln verstoßen. Er hat am Sabbat Kranke geheilt, obwohl man am Sabbat nicht arbeiten darf (Lk 4,31-37). Er hat sich mit Zachäus, dem Zöllner, unterhalten und dort zum Essen eingeladen, dabei war er ein schlecht angesehener Mann, weil er die Menschen betrogen hat. (Lk 19,1-9)

Herr,
manchmal fällt es mir schwer,
anders zu sein als die anderen
oder mich auch nur anders zu fühlen.
Hin und wieder hilft da ein Kompromiss,
manchmal hilft nur eine „Notlüge“.
Hilf mir und allen, denen es ähnlich geht,
dass wir es immer besser schaffen,
gut zu uns selbst zu stehen,
auch, wenn wir außer-gewöhnliche Wege gehen.
Amen.

 

 

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