#betblog – “Innenzweifel”

Es ist Sonntag, ich chille und schaue gerade eine meiner Lieblingssendungen im der Mediathek und dort wird dieser Song gespielt:

Der Text ist Hammer.

Ich stelle mir sofort die Frage, warum sie anders war. Gleichzeitig fällt mir aber ein, dass ich mich auch anders gefühlt habe – nicht besonders, sondern einsam und nicht dazu gehörig. Gesprochen habe ich darüber eigentlich so gut wie nie, denn ich habe versucht, das zu verstecken. Es sollte ja keiner merken, da ich ja unbedingt dazuzugehören wollte.

Sofort kommt die nächste Frage: wie vielen Menschen in meinem Umfeld ging oder geht es wohl genauso wie mir? Hätten wir uns gegenseitig beistehen können, wenn wir darüber geredet hätten? Und geht es einigen heute vielleicht noch immer so?

Worüber wir in der Pubertät unter Gleichaltrigen sprachen, war die Frage, ob wir adoptiert wären, weil wir unsere Eltern so ganz anders erlebten als uns selbst. Die meisten von uns konnten ihre Eltern aber äußerlich nicht verleugnen.
Da war vermutlich die Abgrenzung und die Selbstfindung die Motivation für solche Gedanken.
Aber dass wir uns anders in unserer Gruppe fühlten, davon sprach niemand von uns und es gab auch niemanden, dem man sich anvertrauen konnte oder wollte.

Wie toll, dass Luna in ihrem Song die Unterstützung von ihrer Mutter bekam, die ihr sagte, dass sie sich nicht verbiegen lassen soll und ihr damit sagt, dass sie okay ist. Luna kommt sogar zu der Erkenntnis, dass Gott keine Fehler macht und sie so gewollt hat.
Respekt!!! Übrigens ist Luna erst 18 Jahre alt. Wie toll, dass sie das in ihrem Alter schon erkannt hat – hätte ich auch gerne.

Der bekannteste „Andere“, den ich kenne, ist Jesus. Er war schon als Kind anders, als er seinen Eltern abhaute und alleine in den Tempel lief; er war anders in seiner Art, den Glauben zu leben, er ging auf Aussätzige zu und heilte sie oder lud sich bei Menschen (Zöllner, Huren) ein, mit denen andere sich nicht abgeben wollten.
Selten zweifelte er an seinem Tun. Er hatte Unterstützung durch seine Jünger und die Gewissheit Gottes Sohn zu sein und trotzdem kannte er Zweifel und auch Verzweiflung, was sich am Kreuz sehr deutlich macht als er ruft „Vater, warum hast du mich verlassen!“(Mt 27,46)

Herr,
anders zu sein oder sich anders zu fühlen,
braucht Kraft,
vor allem, wenn man authentisch sein will.
Gib mir die Kraft zu erkennen,
wer ich bin und dann auch für mich einzustehen.
Schenke allen,
die gerade auf diesem Weg sind,
gute Wegbegleitungen.
Amen.

 

 

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