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“Dreh den Nebel um – dann steht da das Leben“

Fabian Römer

 

Kaum hatte ich mich für das heutige Thema entschieden waren plötzlich überall

Perspektivwechsel


An der einen Stelle wurde darüber geschrieben, an der anderen gab es den Hashtag #perspektivwechsel bei Instagram. Vielleicht ist es ein Auflehnen gegen den November, der nasskalt und trüb die glücklichen Gedanken frisst, dass so viele Menschen die Perspektive ändern lässt, sie anders auf die tristen Seiten des Lebens oder den ganz normalen Alltag blicken lässt.
Möglicherweise haben diese Menschen aber auch erfahren, dass sehr vieles auch eine positive Seite hat, und sei sie noch so klein.

Das kalte regnerische Wetter draußen, kann sicherlich die Stimmung vermiesen. Aber was ist denn eine bessere Einladung dazu, sich mit einer heißen Schokolade als Seelenwärmer auf der Couch einzukuscheln, als ungemütliches Wetter.
Über die herabfallenden Herbstblätter, auf denen man gerade ausgerutscht ist, kann man sich selbstverständlich ärgern. Das Kind in uns möchte sie jedoch sicherlich viel lieber aufwirbeln und wie herbstlich buntes Konfetti durch die Luft flattern sehen, um sich daran zu erfreuen.
Die Kälte erinnert mich wieder täglich, wie vielen Menschen es auch in Deutschland nicht so gut geht, wie mir, weil sie auf der Straße leben und Not leiden. Die Vielfalt an Angeboten und Hilfsaktionen, die Menschen auf die Beine stellen, zeigt mir aber auch, wie sehr Solidarität und Hilfsbereitschaft Teil unserer Gesellschaft ist – mal ganz klein und ein andermal ganz groß.

Vielleicht sind es die kleinen Begegnungen mit Gott, die uns dabei helfen können, dem Alltag mal mit einem anderen Blick zu begegnen. Zachäus, der Zöllner, scheint nach seiner Begegnung mit Jesus, für die er buchstäblich die Perspektive gewechselt hat, indem er auf einen Baum kletterte, einen anderen Blick auf seine bisherige finanzielle Situation werfen zu können. Statt immer weiter Reichtümer anzuhäufen, will er mit den Armen teilen. (Lk 19, 1-10)

Herr,

Meinungsverschiedenheiten, schlecht geschlafen,
viel zu viel zu tun – an manchen Tagen wirkt die Welt besonders trüb
und kalt und trist.
Vielleicht liegt es aber auch nur an meinem Blick auf die Dinge,
meiner Engstirnigkeit.
Hilf mir, wenn alles nur noch grau erscheint, die Perspektive zu wechseln.
Vielleicht begegnet mir in dem ganzen Grau ja noch ein herbstlich bunter Farbklecks.

Amen