Da sitzen wir zusammen, zwei Frauen, Mitarbeiterinnen in der Kirche, und unterhalten uns über Gott und die Welt. Echte Feministinnen sind wir, glaube ich, beide nicht. Wir kommen noch aus Zeiten, wo man sich als Frau auch bei dem Wort „Mitarbeiter“ angesprochen fühlte (bzw. fühlen musste). Aber inzwischen achten wir viel mehr auf unsere Sprache, auch wir beide.
Gerade wenn wir dann bei der Frage nach der Weiblichkeit Gottes auf Maria oder die Weisheit, die er erschaffen hat, verwiesen werden, zucken wir zusammen. Denn es ging ja nicht darum, was es um Gott alles an guter Weiblichkeit gibt, sondern welche weiblichen Anteile Gott hat.
Und während unsere Gedanken sich um dieses Thema drehen, geht dieses Video viral:
Klar, es ist Satire und wie Satire nun mal so ist, ist sie an einigen Stellen sehr auf die Spitze getrieben.
Was aber auch zu Satire gehört, ist, dass vieles auf einem wahren Kern beruht.
Ich stell mir gerade vor, was meine Mutter mir erzählt hätte, wenn ich ihr eine Straftat beichten würde, weil alle anderen das ja auch gemacht hätten. Oh Mann, da wäre mir der Kopf gewaschen worden. Und zwar zu recht.
Aber bei Adam und Eva ist es ganz klar, dass Eva die Böse ist und Adam verführt hat. So entsteht die Erbsünde, die die Menschen vom Göttlichen trennt (Gen 3.) Gott schickt seinen Sohn als MENSCH auf die Erde, um die Menschheit mit dem Göttlichen wieder zu vereinen. Und wenn Jesus als Mensch auf die Erde kommt, vereint er dann nicht alles in sich – Mann, Frau und auch Diverses?
Und auch wenn es Maria 2.0 gibt, wo sich neben sehr vielen Frauen auch Männer beteiligen, so entscheiden die „hohen Herren“ darüber, wie es mit der Frau in der Kirche weitergeht. Da stellt sich doch die Frage, wie kann ich und wie können junge moderne Menschen heute noch gut Mitglied in der katholischen Kirche sein? Ist die einzige Macht, die sie haben, die Macht der Füße – also gehen austreten?
Blöd nur, wenn sie doch eigentlich gerne bleiben würden…